VON GOTTES HAND GEFÜHRT

Ein dankbarer Blick zurück

Im Jahr 1969 brach Hanni Brütsch nach Südamerika auf, ohne zu wissen, was sie erwartete – und erlebte, wie Gott ihren Weg führte. Ob als improvisierte Zahnärztin, im Urwald oder unter laotischen Flüchtlingen: Immer wieder erfuhr sie seine Treue. Nach 53 Jahren im Einsatz – blickt Hanni voller Dankbarkeit zurück und bezeugt: Wer Jesus sein Leben anvertraut, wird reich beschenkt!  

 

Der Ruf nach Südamerika

Am 13. März 1969 trat ich im Alter von 26 Jahren meine erste grosse Reise an – sie sollte mein ganzes Leben verändern. Ein befreundetes Missionarsehepaar fragte mich, ob ich in ihrer Missionsarbeit in Bolivien mithelfen wollte. Nach langem Beten und Prüfen wusste ich: Das ist Gottes Plan für mich. So brach ich auf in eine neue Welt, ohne zu wissen, was mich erwarten würde. In Bolivien engagierte ich mich für Kinder und zog von Ort zu Ort, um Menschen von Jesus zu erzählen. Ich besuchte täglich einen Markt mit einem Bücherstand, um Bekanntschaft mit den Menschen zu schliessen und reiste auf Flüssen zu abgelegenen Dörfern.

 

Vorbereitung auf das Unbekannte

Noch vor meiner Ausreise im Jahr 1969 stellte mich das Missionarsehepaar vor eine ungewöhnliche Aufgabe: Ich müsse lernen, Zähne zu ziehen! In abgelegenen Gegenden Boliviens gab es kaum Zahnärzte und viele Menschen litten unter starken Zahnschmerzen. So absolvierte ich in Zürich einen Extraktionskurs – eine unerwartete Überraschung für die anderen Zahnärzte.

Schnell stellte sich in Bolivien der riesige Bedarf heraus! Und mit jeder Behandlung als improvisierte Zahnärztin wurde mir bewusster: Menschen brauchen nicht nur Hilfe für den Körper, sondern vor allem Hoffnung für ihre Seele.

Begegnung mit den Laoten

Nach zehn Jahren in Bolivien – es war Gottes Vorbereitung für einen neuen Auftrag – führte mich mein Weg nach Argentinien. Dort begegnete ich plötzlich Menschen auf den Strassen, die den Bolivianern, die ich so sehr vermisste, ähnelten – doch sie sprachen eine mir völlig fremde Sprache. Es waren laotische Flüchtlinge! 300 buddhistische Familien waren von der UNO nach Argentinien gebracht worden. Gott legte mir eine tiefe Liebe für sie ins Herz, so erzählte ich ihnen von Jesus und schenkte ihnen Bibeln. Schnell wurde mir klar, dass sie nicht nur geistliche Begleitung brauchten.

Sie hatten keine Wurzeln in diesem neuen Land, ihre Kinder waren orientierungslos. Deshalb gründete ich 1996 die Fundación Vida Abundante, die bis heute unter den Flüchtlingen aus Laos wirkt. Auch half ich den Kindern, sich in die argentinische Gesellschaft zu integrieren. Besonders herausfordernd war es, als in Posadas buddhistische Tempel errichtet wurden. Erneut verkündete ich den Laoten die gute Botschaft – und tatsächlich entschieden sich Mönche für Jesus! Einer gab sein Leben als Mönch sofort auf, weil er erkannte, dass er sich auf dem falschen Weg befand und erzählte später selbst von Jesus in Bangladesch. Halleluja! Immer wieder stellte mich Gott in herausfordernde Situationen – doch jede Schwierigkeit wurde in Herrlichkeit verwandelt! Mein Weg war nicht immer leicht. Doch Gott war immer treu!  

Die Zukunft der Missionsarbeit

Heute stehen die Laoten erneut vor Herausforderungen. Seit den 80-er Jahren wanderten bereits über drei Millionen Laoten von Laos nach Thailand aus, weil sie in ihrer Heimat keine Perspektive sahen. Gott stellte den Kontakt mit Bruder Ounlah her, der bereits in Laos das Evangelium weitergab und dann nach Thailand auswanderte um die laotischen Flüchtlinge besser zu erreichen. Der laotische Pastor nimmt neu ankommende Laoten in seinem Haus in Thailand auf, hilft ihnen, Arbeit zu finden, und sorgt dafür, dass ihre Kinder trotz fehlender Papiere zur Schule gehen können. Dies wurde bis heute bereits für 44 Kinder ermöglicht.

Ein Aufruf an die nächste Generation

Mein Rat an junge Menschen, die sich für die Mission interessieren: Lasst euch ganz von Gott und vom Heiligen Geist führen! Wer bereit ist, sich ihm völlig hinzugeben, wird erleben, dass er alles gibt, was man braucht. Habt keine Angst, Neues zu lernen – selbst wenn es Zähne ziehen ist! Ich kann nur bezeugen: Es gibt nichts Schöneres, als Jesus zu dienen. Sein Segen ist unermesslich und seine Gegenwart ist das grösste Geschenk meines Lebens.

Hanni

Hanni Brütsch, Vida Abundante 

1969 reiste Hanni Brütsch nach Südamerika – im Vertrauen, dass Gott sie führen würde.

In Argentinien war sie 43 Jahre mit der Fundación Vida Abundante tätig und erlebte Gottes Treue. Im aktiven Ruhestand bleibt ihr Herz verbunden: Sie verkündet weiterhin das Evangelium und setzt sich für die Laoten ein. Zum Beispiel telefoniert sie per Videoanruf mit laotischen Frauen in Argentinien.  

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